Hohe Tatra

 Ziel unserer Reise mit dem Camper in der Slowakei war die Hohe Tatra, der erste Teil der Karpatenbergkette auf unserer Europa Tour mit unserem Van.

Celia war vor einigen Jahren schon in der niederen Tatra, die keinesfalls niedrig war. Schon in der niederen Tatra gibt es Berge über 2000 m. Doch ein lang gehegter Wunsch von Celia war es auch einmal die Hohe Tatra zu besuchen und dieser Wunsch ist nun in Erfüllung gegangen.

Überraschende Fahrt auf der Route 66

Die Hohe Tatra liegt zum einen Teil in Polen und so startete unsere Tatra Tour in Zakopane. Da wir solche Kakao Liebhaber sind, suchten wir vor der Fahrt in die Slowakei noch die Möglichkeit nachmittaglich einzukehren und fanden das tolle Café Eko Chatka am Rande von Zakopane. Die Betreiberin ist eine so liebevolle Gastgeberin, welche in der Küche frisch ihre Kreationen zubereitet und wundervoll serviert. In dieses kleine Café haben wir uns sofort verliebt und wären gerne noch länger geblieben. 

Nach dieser schönen Entdeckung passierten wir die kleine Grenze zur Slowakei und wechselten von der polnischen Straße 49 auf die slowakische Route 66. Diese Landstraße ist sehr empfehlenswert. Die Aussicht ist grandios auf die hohen Berge der Tatra. Sie schlängelt sich teilweise an einem Fluss entlang und alte Häuser aus Holz oder mit slowakischer Schnitzkunst säumen den Weg.

Eko Chatka Hohe Tatra
Route 66 Slowakei Hohe Tatra

Ein paar Tage in Lomnica

Zuerst besuchten wir Zusanna und den Komponisten Marco in Stare Lesny und ruhten uns kurz vom Camperleben aus. Danach ging es weiter nach Lomnica. In der Nähe des neu restaurierten und berühmten Hotel Lomnica fanden wir einen guten und ruhigen Stellplatz. Der Ort ist sehr empfehlenswert. Es gibt eine schön angelegte Parklandschaft, einen alten Bahnhof, ein Naturkundemuseum und viele Wanderwege. Ein Wanderweg führt in die Richtung der Lomnitzer Spitze,  Lomnický štít mit 2634 m der dritthöchste Berg der Hohen Tatra und wir persönlich finden auch mit der schönsten Spitze. Wenn rechtzeitig ein Platz in der Gondel gebucht wird, kann der Berg ohne Anstrengung erklommen werden. Denn in mehreren Etappen kannst du von einer Seilbahn zur nächsten den Berg bis zur Spitze hinauffahren. Uns war die Fahrt leider nicht vergönnt, denn die Gondeln waren schon alle ausgebucht – Empfehlung mindestens schon 3 Tage vorher ein Ticket besorgen. 

Dafür wanderten wir einen guten Weg vorbei an der alten Gondelstation, heute leider ein Lost Place, bis zum Beginn der dritten Seilbahn. Ein Wanderweg der stetig in die Höhe geht, aber sehr gut zu meistern ist.

Hohe Tatra Lomnica
Hohe Tatra Lomnica
Hohe Tatra Lomnica Seilbahn
Hohe Tatra Lohmnitzer Spitze

Die Hohe Tatra zu Fuß

Mit unserem Camper fuhren wir nach ein paar Tagen in Lomnica auf der hohen Tatra Straße 537 weiter. Das ist die Straße, welche sehr nah an den Bergen entlang führt und wunderbare Aussichten bietet.

In der Hohen Tatra sind Bergwanderungen ein Muss und so wollten wir noch einen Berg erklimmen. Wir parkten am Hotel Fis in Štrbské Pleso und fuhren mit dem Sessellift auf 1840 m und bestiegen den Prednè Solisko mit 2117 m. Die Besteigung war herausfordernd. Viele mächtige Steine, die wie Stufen eines Riesen vor uns lagen. Teilweise gab es Abschnitte, bei denen geklettert werden musste. An diesem sonnigen Sonntag waren wir mit vielen Wanderern unterwegs und manche schienen an einigen Stellen überfordert. Roberto musste mancher Dame hoch helfen und so mancher Herr rutschte auf den Steinen aus. Auf diesem Weg ist Konzentration gefordert.

Doch die Landschaft belohnte uns für diese Mühen. Wundervolle kleine Bergkiefern am unteren Drittel säumten den Weg. Preiselbeersträucher im herbstlichen tiefen Rotton leuchteten in der Sonne und der Ausblick ist unfassbar schön. Hinter uns die über 2400 m Berge der hohen Tatra und tiefe steinige Täler mit weiteren tollen Wanderwegen. Vor uns der Blick in die Ebene auf Seen, auf die niedere Tatra und auf einen Teil des slowakischen Erzgebirges den Nationalpark Muránska planina Richtung Ungarn.

Zum Abschluss gönnten wir uns einen Besuch im traditionellen Restaurant Koliba Patria und aßen slowakische Mehlkartoffelspeisen am See Štrbské Pleso. Celia unternahm noch einen Spaziergang um den See. Denn hier lockt der Ausblick auf das berühmte Hotel Patria und die Gipfel der Hohen Tatra, wie auch die Gerlachspitze, der höchste Berg der Hohen Tatra Gerlachovsky štít, ein sehr beliebtes Fotomotiv.

Am Fuße des Berges übernachtet wir bei einer sternklaren Nacht. Es war sehr kalt und wir spürten, dass wir nun im Gebirge im Herbst sind. Daher verstauten wir am nächsten Tag unsere Sachen fahrtsicher und fuhren mit unserem Camper Richtung Ungarn durch das slowakische Erzgebirge über die E38.

Roberto Hohe Tatra
Celia Hohe Tatra

Noch ein paar Tipps zur Hohen Tatra

Die Hohe Tatra ist ein sehr beliebtes Urlaubsziel. Das macht sich auch bei den Preisen bemerkbar. Es gibt fast an jeder Ecke Parkgebühren, teils werden diese auch sehr spontan und beliebig erhöht. Am besten du nimmst nicht gleich den ersten Parkplatz, sondern vergleichst lieber die Preise, auch wenn ein netter Mensch wie verrückt mit seinem Hemd herum wedelt.

Stellplätze für Camper sind in der Hochsaison rar. Wenn machbar buche lieber gleich vorab einen Platz, wenn das möglich ist. Wir haben in Lomnica geradeso in der Nachsaison noch einen Platz gefunden.

Stelle Dich auf etwas Wartezeit ein, gerade bei den Seilbahnen. Das als kleinste Hochgebirge der Welt betitelte Reiseziel lockt sehr viele Menschen aus aller Welt an und so sind viele Sehenswürdigkeiten, Lokale und beliebte Orte recht gut bevölkert. Gelassen bleiben oder online buchen, wo es möglich ist, ist daher die beste Option.

Celia und Roberto Camperlifetime
Hohe Tatra Hochgebirge Slowakei