Österreich

 Campen in Österreich praktizieren viele Vanlifer.  Tolle Campingplätze gibt es viele. Autark stehen, das sehen die Österreicher eher nicht gern. 

Unsere Reise nach Österreich war natürlich nicht die erste Reise. Salzburg und das Salzburger Land hatte Celia schon als Kind besucht, Wien als junge Erwachsene und später Freunde in Kufstein und Umgebung. Unsere Reise hat uns finanziell geschröpft und so wurde es Zeit einen Job unterwegs anzunehmen. Wir haben uns für eine Saisonarbeit in Tirol entschieden und so kamen wir nach Ischgl.

Grandioses Paznauntal

Vom grauen nun nasskalten Wetter führte uns der Weg in das Winterzauberland. Wir staunten wie Kinder über die hohen Berge und klebten voller Begeisterung an der Fensterscheibe, weil wir diese Schönheit der Landschaft kaum fassen konnten. Klar wir kannten schon die Alpen und dennoch verzaubern sie uns jedes Mal. Dabei hat das Paznauntal einen besonderen Reiz. In Westtirol erstreckt es sich V-förmig 40 km lang bis an die Schweizer Grenze. Der höchste Berg, das Fluchthorn, hat stattliche 3399m. Dabei gehören die Berge im Norden der Samnaungruppe an und im Süden der Silvretta. Kein Wunder das die Seilbahn, bei der wir nun arbeiteten, Silvretta heißt. 

Paznauntal Ischgl Silvretta Tirol in Österreich
Paznauntal Ischgl Celia in Tirol in Österreich

Eine längere Zeit an einem Ort

Nun hieß es von uns Weitgereisten innehalten, ankommen in einem neuen kleinen und doch verrückten Ort, an dem wir länger bleiben als an manchen Ort auf der Reise. Wir checkten ein, wir sahen uns um, orientierten uns neu und stellten uns darauf ein. Am Anfang war Ischgl noch ganz ruhig, aber es lag schon in der Luft, dass es bald ganz anders werden würde und so kam es dann auch.

Saisonstart volle Fahrt voraus. Der beliebte Ski- und Urlaubsort füllte sich rasant. Celia arbeitet an der Kasse und Roberto an der Seilbahn. Skipässe, Saisonkarten, Sonderkarten, Aktionärskarten und tausende Fragen wurden in Sekundentakt nun von Celia bearbeitet und Roberto half tausenden Menschen in die Gondel und sorgte für einen reibungslosen Ablauf. In wenigen freien Stunden atmeten wir tief in der kalten Winterluft durch und sahen uns das Treiben an.

Ischgl in Tirol Celia bei Sivretta
Roberto bei der Seilbahn in Österreich in Ischgl

Österreich pur – Traditionen, Moderne und Insider Wissen

Auf Arbeit hatten wir ein tolles Team, viele sehr freundliche und hilfsbereite Kollegen. Zum einen Teil Einheimische und zum anderen Teil Menschen aus aller Welt. Durch unseren Job und die vielen Begegnungen mit Österreichern erfuhren wir viel von diesem Land und tauchten tief ein, mehr als wir je auf der Reise von den einzelnen Ländern erfahren haben – interessante und wertvolle Erfahrungen. Vor und hinter der Kasse bekamen wir das Treiben, die Geschichten und den Tratsch im Gaudi und Feierdorf mit.

Das besondere Highlight für uns war der Krampuslauf. Die Kollegen und Einheimischen des Vereines aus Ischgl verkleideten sich in kiloschwere Monsterkostüme mit handwerklich, meisterhaften Masken und sorgten für Aufregung und Krach. Im Gespräch mit ihnen erzählten sie uns, wie viel so ein Krampus Kostüm wert ist, wie Wenige dieses Handwerk der Herstellung eines Kramuskostümes noch beherrschen und das dieses in der Familie heilig weiter vererbt wird. Die Kleidung ist aus echtem Fell, die Maske aus Holz und die Hörner früher echt, heute um etwas Gewicht zu sparen, kunstvoll nachgebildet. Ein jede Bewegung, Lauf und Rutenschlag ist sportlich, schweißtreibend. Wird ein Krampus an den Hörnern gezogen, versteht der Krampus wirklich keinen Spaß mehr, denn er kann dadurch ernsthaft verletzt werden. Respekt sollte daher absolut angebracht sein. Für uns war es toll, dabei gewesen zu sein.

Krampuslauf in Ischgl in Österreich
Celia und Roberto mit Krampus in Ischgl

Vorzeitiges Ende für Celia, schmuggeln zum Abschied

Anders als geplant, doch das ist nichts Neues auf dieser Reise, endete Celia ihre Zeit in Ischgl eher. Sie bekam ein besseres Angebot von einem neuen Auftraggeber und beendete die Arbeit bei der Seilbahn. Doch bevor Celia Tirol verlies, haben wir es uns nicht nehmen lassen noch ein Highlight mitzunehmen: Die Schmugglertour in die Schweiz. Das besondere am Paznauntal ist, dass per Seilbahn und Lift die Grenze zur Schweiz passiert werden kann und dies über atemberaubende Höhen.

Wir fuhren mit der Seilbahn die erste Station hoch, stiegen in einen Lift um, dann zum nächsten Lift und zum nächsten. Unsere Beine baumelten frei über wundervolle, weiße Skipisten und schwarze Felssteine. Wir strahlten vor Glück bei der freien Fahrt an der frischen Bergluft und die Sonne strahlte mit. An der Grenze stiegen wir in den Schweizer Lift um und weiter unten an der Station… gönnten wir uns ein Getränk in der…Alp und stiegen in die Doppeldecker Seilbahn von Samnaun um und fuhren ins Tal. Dort nahmen wir den Bus und fuhren in den zollfreien Ort Samnaun. Hier kann frohlockend günstig Alkohol, Schmuck, Uhren, Süßkram und Weiteres steuerlich begünstigt eingekauft werden. Doch aufgepasst:  Wirst du ungeahnt zum Schmuggler, so kann es teuer an der Grenze werden. Wir wurden von einem Ski fahrendem Zöllner angehalten und befragt. Bei uns war alles in Ordnung und so konnten wir unsere Rückreise frei schwebend über traumhafte Berge und Höhen wieder aufnehmen. Es war eine tolle Tour, die wir jeden herzlichst empfehlen können. Ein gelungener Abschied von Österreich.

Celia an der Grenze Österreich in Tirol
Alpen Berge in Paznaun Tirol in Österreich