Serbien
Campen in Serbien, wir haben es kaum getestet. Wir standen autark an der Autobahn. Doch Serbien hat mehr zu bieten als Durchreiseland zu sein.
Serbien war für uns, wie für viele andere Menschen, eher ein Land zum durchreisen. Auf der Autobahn und an den Grenzen konnten wir sehen, wie viele Reisende aus anderen Ländern diese Strecke nutzen. Auffällig waren die vielen deutschen und auch schweizerischen wie österreichischen Kennzeichen an den Autos. Serbien liegt bestens gelegen, wenn du aus der Türkei, Griechenland und aus Bulgarien wieder Richtung DACH-Raum fährst. Doch wir wollten nicht einfach Serbien durchfahren, ohne wenigsten etwas uns anzuschauen.
Das Männerkloster in Kovilj
Nach dem Frauenkloster Rila in Bulgarien schauten wir uns nun noch ein Männerkloster in Kovilj an. Wir müssen zugeben, das war ein absoluter Zufall. Wir wollten eigentlich nur eine Frühstückspause machen und landeten prompt auf dem Parkplatz des Klosters und an einem schönen Seitenarm der Donau. So dehnten wir unsere Pause aus und besichtigten es.
Ein anderer Besucher, der ebenfalls deutsch sprach, erzählte, dass es eines der wenigen Kloster in Serbien ist, welches auch drogensüchtige und ehemals kriminelle Männer aufnimmt. Die Mönche in schwarzer Kleidung begegneten uns freundlich zurückhaltend. Das Kloster strahlte eine wunderbare Ruhe aus. Wir durften vieles besichtigen auch wieder ohne Eintrittskosten. Die zentrale Kirche war ebenfalls wundervoll meisterhaft im Innenraum mit Gemälden verziert und mit Ikonen geschmückt. Außerhalb war das Kloster spartanisch und auch teils modern gestaltet.
Wir unternahmen noch einen Spaziergang am Fluss und genossen die herbstliche Sonne, sammelten Wildkräuter für ein neues serbisches Gericht, das in unserem Camper Buch später erscheinen soll und nahmen die Fahrt wieder auf.
Kleiner Tipp: Auf dem kostenfreien Parkplatz vor dem Kloster Kovilj kann sicherlich auch eine Nacht mit dem Camper verbracht werden.
Geheimtipp Stadt Subotica
Nicht weit von der ungarischen Grenze entfernt, liegt die serbische Stadt Subotica. Da für uns wieder eine arbeitsreiche Woche anstand und die Jahreszeit die ersten kalten Tage und Nächte uns auch im Süden bescherte, entschieden wir uns eine kleine Ferienwohnung zu mieten.
Zudem kam hinzu, das Serbien 2024 nicht zur EU gehört und es daher kein EU-Rooming gibt. Tipp: Das heißt an der Grenze sofort alle Daten ausschalten im Smartphone, sonst wird es teuer (zu vergleichen mit der Schweiz). Im Apartment konnten wir das WLAN für unsere Arbeit nutzen, zusätzlich gab es eine Waschmaschine und natürlich eine Dusche. Dafür war der Preis in der Nebensaison unschlagbar. Da hält kein Campingplatz in Deutschland mit. Allgemein hat uns Serbien überrascht, die Preise waren sehr gut.
Nun aber zur Stadt Subotica. Sie ist wunderschön und wird auch als Art Nouveau Stadt bezeichnet. An vielen Ecken fühlten wir uns in die Zeit des 19. / 20. Jahrhundert zurück versetzt. Alte Straßenlampen im Gaslaternendesign, Jugendstil Häuser reich geschmückt, wundervolle Springbrunnenanlagen, ein tolles, altes Rathaus und charmante Straßenzüge sowie viele schöne kleine Läden und süße Kioskhäuschen. Wir gönnten uns in der Patisserie Mali TRG eine heiße Schokolade und dazu ein veganes Gebäck. Obwohl es eher schon wie ein konditorisches Kunstwerk aussah. Es schmeckte gourmethaft gut. Diese Patisserie ist einzigartig und solltest du bei deinen Besuch in der Stadt auf keinen Fall auslassen. Hier findest du die Patisserie.
Unser Geheimtipp daher an dieser Stelle: Bist du in Serbien, stoppe für eine Besichtigung unbedingt in Subotica.
Weitere Tipps zu Serbien
Wir sind von Bulgarien aus über die Grenze von Serbien gefahren. Über diese Grenze haben wir viele schlechte Beurteilungen gelesen. Es wurde von stundenlanger Wartezeit berichtet, korrupten Beamten und mehr. Wir sind daher in der Nacht über die Grenze gefahren und zum Glück gerade bei Schichtwechsel. Auch wir mussten warten, aber nicht zu lang und die Beamten waren mehr mit sich beschäftigt. Trotzdem wurde uns hinterher gepfiffen. Wir wussten nicht warum und sind lieber langsam weitergefahren ohne Konsequenz. Daher empfehlen wir diese Grenze eher spät in der Nacht zu passieren.
Wie schon erwähnt: Schalte in Serbien deine mobilen Daten und Empfang aus. Es könnte sonst teuer werden oder du besorgst dir eine serbische SIM Karte.
Dafür probiere die Spezialitäten der serbischen Küche unbedingt. Celia hat im Omnia-Ofen sehr lecker und einfach ein serbisches Proja gebacken. Es war köstlich, dazu gab es gefüllte Weinblätter und serbische Gemüseaufstriche. Das Camper freundliche Rezept zum Proja wirst du in unserem Buch finden, welches wir gerade schreiben.
An der Grenze zu Ungarn solltest du ebenfalls Geduld haben. Serbische und ungarische Beamte lassen sich viel Zeit. Stelle dich daher auf längere Wartezeiten ein und bleibe ruhig und freundlich. Zudem benötigst du einen Reisepass in Serbien und erhältst dafür einen Stempel bei Ein- wie Ausreise in kyrillischer Schrift. Auf der ungarischen Seite wird stärker kontrolliert. Wir hatten das Glück mit unserem Camper nur sporadisch durchgecheckt zu werden. Sahen aber an der Seite, wie manche ihr ganzes Auto auspacken mussten. Wir wurden dreimal nach Zigaretten von den Beamten gefragt. So vermuten wir, dass vor allem nach Zigaretten gesucht wird.
Leider konnten wir aus Zeitgründen den südlichen Teil von Serbien nicht besuchen und allgemein viel zu wenig von Serbien sehen. Gerade nahe der bulgarischen Grenze sahen wir im Dunklen die hohen Berge und hätten dort gerne ein paar Wanderungen unternommen. Es lohnt sich daher auch den Süden von Serbien anzusehen.