Tallinn

Nach wundervoller Ruhe in der Natur von Estland, entspannten Tagen auf der Insel und in kleinen Orten bereiteten wir uns auf die Großstadt vor. In der Nacht kamen wir in Tallinn an uns suchten uns in den neuen Außenbezirken einen kostenfreien Stellplatz. Wir hatten Glück überhaupt einen gefunden zu haben, denn in der Hauptstadt sind kostenfreie Parkplätze eher die Ausnahme.

Wundervolle Altstadt und der leckerste Kakao von Tallinn

Klar wollten wir uns die Altstadt ansehen, das ist auch ein Muss und stellten unseren Camper auf einen der nächstliegenden Parkplätze ab. Das war ein Fehler, denn dieser war heftig teuer. Einmal das teure 24 Stunden Ticket bezahlt, schliefen wir auch gleich an dieser Stelle. Dafür hatten wir es in die wundervolle, alte Innenstadt nicht weit. Wir überquerten zuerst den Freiheitsplatz mit seinem 27 Meter hohem Freiheitsdenkmal. Der seit der Gründung der estnischen Republik so genannt wird. Erstes Ziel war ein Frühstück im beliebten Reval Café mit superleckerem, veganen Kakao und traditionellem Buchweizengericht. Zudem gab es noch einen richtig gesunden, frischen, grünen Smoothie dazu. Welch ein klasse Frühstück! Du möchtest auch in Tallinn dieses tolle Café besuchen? Hier findest Du es.

Einmal Kreuz und Quer durch alle Gassen

Wir hatten schon in vorherigen Blogartikeln erwähnt, dass wir gerne ohne vorher Pläne zu machen, uns die Städte ansehen und uns überraschen lassen. Diese Taktik wandten wir auch in Tallinn an und hatten viel Freude dabei. Wir flanierten durch die schönen Gassen, bestaunten die mittelalterlichen Häuser und fanden uns auf dem Rathausplatz wieder. Bei strahlendem Sonnenschein umgeben von lieblichen Blüten bewunderten wir das alte Rathaus, das Wahrzeichen der Stadt. Gleich in der Nähe lockte uns ein mittelalterlicher Laden hinein und wir trunken, wohl gemerkt zur Nachmittagszeit einen traditionellen estnischen Schnaps. Leicht beschwipst ging unsere Gassentour weiter von Kirche zu Kirche, von Tor zur Stadtmauer zum nächsten Tor. Wir sahen den Kiek in de Kök, den alten Kanonenturm und auch das Stadttor die Dicke Margarethe.

Post, Schloss und Kathedrale alles an einem Platz

Wir hatten uns ausgemacht, dass wir auf unsere Reise keine Postkarten schreiben. Denn sonst wären wir nur noch am Karten schreiben, jemand fühlt sich eventuell gekränkt, weil wir ihn vergessen haben und arm werden wir auch noch dabei. Doch für ein Geburtstagskind, eine Freundin haben wir eine Ausnahme gemacht und so wanderten wir den Berg hinauf zum Domberg und warfen die Postkarte in den historischen Briefkasten der Tallinner Post. Gleich nebenan das Schloss und einmal umgedreht, die imposante russisch-orthodoxe Alexander Newski Kathedrale. Beinahe wäre sie abgerissen worden, doch jetzt ist sie sogar ein weiteres Wahrzeichen der Stadt. Wir verweilten kurz und staunten über dieses Bauwerk und gingen bei der alten Stadtmauer wieder zurück zu unserem Camper.

Lost Place mitten in Tallinn in bester Lage

Direkt am Ostseestrand liegt in Tallinn am Meer ein riesiger Lost Place. Zuerst waren wir skeptisch und fanden die Bauweise merkwürdig. Doch bei näherer Betrachtung finden wir, hat er das Potential zum Kultort, perfekt für Festivals und Konzerte. Wir sind die Stufen hochgegangen und sahen einen fantastischen Ausblick auf die Ostsee. Viele Menschen kommen hierher, um die Abendstimmung zu genießen und diesen interessanten Ort zu besichtigen. Wir lunzten durch die verschlossenen Tore und Spalten, um etwas vom Inneren zu erahnen. Nach Überquerung der mittleren Stufen gelangten wir zu einem hippen Strand und weiter bis an die vordersten Betonmauern zu einer Gastronomie. Dort steht im Meer eine begehbare Platte im Wasser. Ein einzigartiger Ort für Fotografie, Konzert oder für einen DJ – so etwas ist einmalig.

Die Tallinna Linnahall – auf deutsch Tallinner Stadthalle wurde zu den Olympischen Spielen 1980 eröffnet als W.-I.-Lenin-Palast für Kultur und Sport. Sie war eine gigantische Mehrzweckhalle. Hier ist so vieles möglich. Bist Du in Tallinn, solltest Du Dir diesen Lost Place nicht entgehen lassen. Ihren genauen Standort findest Du hier.

Creative City, grandiose Markthalle und kultige Graffiti 

Da wir im Camper viel selbst kochen und Tallinn zwar viel tolle Gastronomie zu bieten hat, aber doch recht teuer ist, brauchten wir Lebensmittel. Wir bekamen den Tipp unbedingt die Markthalle zu besuchen. Doch der Balti Jaam Markt ist nicht einfach nur eine normale Halle. Auf drei Etagen erhältst Du eine riesige Auswahl an Lebensmitteln von Delikatessen, Fisch, Gewürzen, osteuropäischen Spezialitäten bis zum normalen Supermarkt. Zudem viele Stände mit Streetfood Angebot, ob russisch, italienisch, asiatisch oder estnisch, es gibt so viel Leckeres. Auf einer anderen Etage wird zudem Second Hand Kleidung, Antiquitäten und estnische Ware verkauft und vieles mehr. Nachdem wir alles in unserem Van verstaut hatten, sahen wir uns die Gegend noch genauer an. Die Telliskivi Creative City ist ein ehemaliges Industrieviertel mit bunt angesprühten Fabrikgebäuden. Wir waren fasziniert von den kunstvollen Graffiti. Hier spürt man den Geist der jungen Gründerszene und der Kreativität. Hier steht auch das Kulturzentrum. Zum Zeitpunkt unseres Besuches fand gerade eine Banksy Ausstellung statt. Es gibt alternative Gastronomie in Bahnwaggons und Containern, Designerläden und bunte Tischtennisplatten. Dieses Viertel solltest Du ebenfalls unbedingt in Tallinn mit besuchen.

Diese tolle Stadt war für 2024 unser nordöstlichster Punkt auf der Reise. Nun wendeten wir unsere Richtung und fuhren innerhalb eines Tages durch vier Länder. Unser nächstes Ziel waren die hohen Berge. Dazu mehr im nächsten Blogbeitrag.